Oblivion

Originaltitel: Oblivion
Regie: Joseph Kosinski
Drehbuch: Joseph Kosinski, Karl Gajdusek, Michael Arndt
Score: Anthony Gonzales, M83
Darsteller: Tom Cruise, Morgan Freeman, Olga Kurylenko, Andrea Riseborough


Wertung: 60 %

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In der Zukunft: Nach einem Krieg zwischen Aliens und Menschen haben die Menschen zwar gewonnen, die Erde ist jedoch zerstört. Die Überlebenden warten auf einer Raumstation nahe der Erde auf die Weiterreise zum Titan, um dort eine neue Zivilisation aufzubauen. Jack Harper und seine Partnerin Victoria sind noch 2 Wochen auf der Erde stationiert, um dort Wasserkraftwerke und Drohnen zu überwachen. Bei einem seiner Streifzüge über die verwüstete Erde entdeckt er ein abgestürztes Raumschiff, in dem sich Menschen befinden. Kurz darauf wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt.

Das Science-Fictionfeld, das vom großen Kino längere Zeit vernachlässigt wurde, drängt dieses Jahr wieder zurück an die Kassen. Neben dem neu angelaufenen Oblivion stellt auch After Earth in den kommenden Tagen eine Welt dar, in der die Menschen nicht mehr den Ton angeben. Ein Meisterwerk ist dabei leider nicht heraus gekommen, dafür aber ein visuell und akustisch berauschender Film, der sich von Vorgängerwerken zusammenklaubt, was es an interessanten Plottwists so gibt.

Vielleicht ist dies auch das große Problem des Films. Durch die bereits bekannten Wendungen versucht Kosinski seiner Story Tiefsinn zu geben, doch dieses Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt. Wer moderne Klassiker wie Matrix und Moon gesehen hat, der kann die Handlung von Oblivion bereits nach der ersten halben Stunde vorhersagen. Hinzu kommt, dass zwischen diesen vorhersehbaren Wendungen nicht allzu viel passiert. Der Erzählrhythmus des Films ist einfach zu langsam, obwohl er sich mühsam zu einem passablen Finale steigert. Die vorhandene Zeit wird drehbuchtechnisch auch nicht genutzt, um entstehende Fragen zu klären. Der einleitende innere Monolog von Jack aus dem Off muss genügen, um den Ist-Zustand zu erklären. Doch während in anderen Werken eine solche Einleitung sinnvoll erscheint, stört sie in Oblivion nur und nimmt der ersten Hälfte des Films das Rästelhafte.

Lässt man das lausige Drehbuch außer Acht, kann man aber erkennen, mit wie viel Sorgfalt der Film produziert wurde: Die CGI-Effekte sind mehr als nur auf dem Stand ihrer Zeit, der Score ist mitreißend und atmosphärisch. Der ganze Look des Films ist schlüssig und kunstvoll designed. Was für ein grandioser Film hätte hier entstehen können, wäre das Drehbuch nicht so einfältig!

Die Besetzung des Films listet einige bekannte Namen auf: Da man Tom Cruise in seiner Standartrolle Actionheld besetzt hat, kann man ihm getrost durch die Handlung folgen, ohne an seiner Authentizität zu zweifeln. Die übrigen Darsteller (viele sind es ja nicht) spielen ihre Rollen ebenfalls  routiniert, ohne besonders aufzufallen. Lediglich Morgan Freeman enttäuscht mit seiner blassen, mittelmäßigen Leistung. Obwohl auch hier das Drehbuch wieder einige Grenzen aufstellt, wäre sicherlich noch einiges mehr an Emotionen drin gewesen.

Fazit: Durch die Kombination aus hervorragender Optik, mittelmäßigen Schauspielern und miesem Drehbuch ist ein unbefriedigender Film entstanden, der nur aufgrund seines Klangs und seines Aussehens einen unterhaltsamen Kinoabend liefern kann. Zusätzlicher Spaß entsteht nur, wenn man überlegt, von welchen vorangegangenen Filmen hier geklaut wurde.

Ähnliche Filme: Prometheus, Tron: Legacy

In diesem Sinne,
eure J.

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