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Feuchtgebiete versus City of Bones

Originaltitel : Feuchtgebiete / The Mortal Instruments: City of Bones Regie : David F. Wnendt / Harald Zwart Drehbuch: Claus Falkenberg, David F. Wnendt / Jessica Postigo Score : Enis Rotthoff / Atli Örvarsson Darsteller : Carla Juri, Axel Milberg, Christoph Letkowski / Lilly Collins, Jamie Campbell Bower, Jonathan Rhys Meyers, Lena Headey, Kevin Zegers Wertungen: 50 % / 60 % - Zwei Coming-of-Age-Geschichten, denen es an Verbindung zur Realität und Schamgefühl fehlt - Auf den ersten Blick scheinen sie nichts gemeinsam zu haben: Helen Memel, die 18-jährige Heldin der Feuchtgebiete und Clary Fray, die unfreiwillige Dämonenjägerin in New York. Doch der Eindruck täuscht. Tatsächlich laufen beide Filme so zielstrebig auf das Gleiche hinaus, dass ich hier einen Clash stattfinden lassen möchte. In diesem Sinne: Mögen die Spiele beginnen! Was also haben ein Film über Körperflüssigkeiten und ein Hogwarts für pubertäre Girls gemeinsam? Zum Einen die Grundthem

Elysium

Originaltitel : Elysium Regie: Neill Blomkamp Drehbuch: Neill Blomkamp Score: Ryan Amon Darsteller: Matt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley Wertung: 67 % - Hochglanz-Sci-Fi-Blockbuster ohne Seele - Das Jahr 2154: Die vielzitierte Schere zwischen Arm und Reich klafft inzwischen derart weit auseinander, dass alle privilegierten Menschen sich aus dem Staub gemacht haben, weg von der übervölkerten Erde, die von Megaslums überzogen ist. Sie leben stattdessen auf der Raumstation Elysium. Max gehört nicht zu ihnen. Er baut Roboter in einer Fabrik auf der Erde. Als er eines Tages bei einem Unfall tödlicher Strahlung ausgesetzt wird, schraubt man ihm kurzerhand ein Exoskelett an den Körper, um Flüchtlinge nach Elysium zu bringen. Neill Blomkamp machte sich 2009 mit District 9 einen Namen, indem er Apartheit und Xenophilie mit Action und Außerirdischen kombinierte und dabei auf die typischen Hollywood-Regeln pfiff. Heute, vier Jahre später, scheinen diese Zeiten vorbei. Das Th

Wolverine - Weg des Kriegers

Originaltitel: The Wolverine Regie: James Mangold Drehbuch: Christoper McQuarrie, Mark Bomback Score: Marco Beltrami Darsteller: Hugh Jackman, Famke Janssen, Will Yun Lee, Rila Fukushima, Tao Okamoto Wertung: 80 % - Sorgfältig inszenierte Comic-Action, die sich wieder mehr den X-Men annähert - Nachdem Logan seine große Liebe Jean töten musste, um viele andere Leben zu retten, zieht er sich in die amerikanischen Wälder zurück, um seinen Schmerz mit Alkohol zu betäuben. Doch ein japanischer Industrie-Mogul, dem er vor vielen Jahren das Leben rettete, bittet ihn nach Tokio. Dort bekommt Wolverine die einmalige Chance, seine Selbstheilungskräfte zu verlieren und somit sterben zu können. Doch die Verwicklungen um die Yashida-Familie sind dunkel und verschlungen und die Yakuza sind dabei noch die harmlosesten Gegner. Vier Jahre nach X-Men Origins:Wolverine präsentiert James Mangold ein weiteres Sequel, eine weitere Geschichte aus dem X-Men-Universu

The Place Beyond The Pines

Originaltitel: The Place Beyond The Pines Regie: Derek Cianfrance Drehbuch: Derek Cianfrance, Ben Coccio, Darius Marder Score: Mike Patton Darsteller: Ryan Gosling, Eva Mendes, Bradley Cooper, Ray Liotta Wertung: 90 % -   Epische und zugleich unaufgeregte Familiensaga, zeigemäß erzählt – Luke ist Motorradstunt-Fahrer auf einem Jahrmarkt. Einmal im Jahr treibt es ihn nach Schenectady, einem kleinen Ort im Nirgendwo Amerikas. Er will schon wieder abreisen, da trifft er Romina – eine Bekanntschaft vom letzten Jahr, die inzwischen seinen kleinen Sohn großzieht. Als Luke davon erfährt, beschließt er, in der Stadt zu bleiben. Fortan setzt er sein Stunt-Talent beim Bankraub ein, um Geld für seine Familie zu verschaffen. Mit dieser kurzen Einleitung kann man gerade mal den Anfang des Filmes beschreiben. Derek Cianfrance, der bereits in Blue Valentine mit Ryan Gosling zusammen arbeitete, entwirft mit The Place Beyond The Pines eine wahrhaft epische Geschichte

Oblivion

Originaltitel: Oblivion Regie : Joseph Kosinski Drehbuch: Joseph Kosinski, Karl Gajdusek, Michael Arndt Score: Anthony Gonzales, M83 Darsteller : Tom Cruise, Morgan Freeman, Olga Kurylenko, Andrea Riseborough Wertung: 60 % - Hübsches Filmzitate-Quiz -  In der Zukunft: Nach einem Krieg zwischen Aliens und Menschen haben die Menschen zwar gewonnen, die Erde ist jedoch zerstört. Die Überlebenden warten auf einer Raumstation nahe der Erde auf die Weiterreise zum Titan, um dort eine neue Zivilisation aufzubauen. Jack Harper und seine Partnerin Victoria sind noch 2 Wochen auf der Erde stationiert, um dort Wasserkraftwerke und Drohnen zu überwachen. Bei einem seiner Streifzüge über die verwüstete Erde entdeckt er ein abgestürztes Raumschiff, in dem sich Menschen befinden. Kurz darauf wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Das Science-Fictionfeld, das vom großen Kino längere Zeit vernachlässigt wurde, drängt dieses Jahr wieder zurück an die Kassen. Neben dem neu ange

Was Neues

Liebe Leser, wer mit Erkältung au f der Couch rumliegt, der hat auch die Zeit, seine Posts zu überarbeiten. Ich werde nun am Ende jeder Kritik Links anhängen , die zu ähnlichen Filme n (bzw. deren Trailern) hinführen. Mit "ähnlich" meine ich nicht "könnte ihnen auch gefallen", sondern ähnlich in der Machart, im Humor oder im Schwerpunkt. Ich würde also nach einer Kritik zu The Wrestler einen Link zu Million Dollar Baby oder Black Swan anhängen, auch, wenn es bei Black Swan um Ballet und bei The Wrestler um Show-Wrestling geht. Beide Filme stellen den körperlichen und seelischen Niedergang der jeweiligen Hauptfigur in den Mittelpunkt, während es in Million Dollar Baby ebenso wie bei The Wrestler um zwei Kämpfernaturen geht, die versuchen, sich von ganz unten hochzuarbeiten. Wenn ich zu dem jeweiligen Film schon eine Kritik geschrieben habe, führt der Link natürlich zu dieser Kritik, ansonsten zum jeweiligen Trailer. Ich verweise nur auf Filme, die ich schon ge

Beautiful Creatures

Originaltitel: Beautiful Creatures Regie: Richard LaGravenese Drehbuch: Richard LaGravenese Score : thenewno2 Darsteller: Jeremy Irons, Emma Thompson, Alden Ehrenreich, Alice Englert, Emmy Rossum Wertung: 79 % - Hübsch gedrehte Fantasy-Romanze mit glänzend aufgelegtem Cast - Der Highschool-Schüler Ethan will nur eins: Raus aus dem kleinen Nest irgendwo in den Südstaaten, in dem er festhängt. Seine größte Angst: Dort zu versauern und arbeitslos dem Alkohol zu verfallen, wie so viele andere. Doch dann taucht eine neue Schülerin in seiner Klasse auf, die einer verrufenen alten Familie des Ortes angehören soll. Er verliebt sich in Lena, doch die scheint Niemanden an sich heran zu lassen. Aus gutem Grund: Sie ist ein Caster, so etwas wie eine Hexe. Und in wenigen Tagen, an ihrem 16. Geburtstag, entscheidet sich, ob sie dem Licht oder dem Dunkel verfällt. Ja, ich war in einem Teenie-Film. Sieht man den Trailer des Films und liest sich den Plot durch,

Les Misérables

Originaltitel: Les Misérables Regie : Tom Hooper Drehbuch: William Nicholson, Alain Boublil, Claude-Michel Schönberg, Herbert Kretzmer Score : Claude-Michel Schönberg Darsteller : Hugh Jackman, Russel Crowe, Eddie Redmayne, Anne Hathaway, Amanda Seyfried Wertung: 48 % - Zusammenhanglose, uninspirierte Musical-Adaption mit inszenatorischen Schwächen - Tja, wo anfangen? Damit, dass Les Misérables eine zusammenhanglose Aneinanderreihung von Gesangsstücken geworden ist? Damit, dass die Hälfte des Casts nicht singen kann? Damit, dass es sich hierbei hauptsächlich um die Hauptrollen handelt? Fangen wir mit dem Gesang an, denn schließlich wird in diesem Musical keine fünf Minuten gesprochen, dafür drei Stunden lang gesungen. Diesen Umstand allein muss man als Zuschauer schon erstmal mögen, sonst ist man in dem Film ohnehin verloren. Doch auch wer klassische Opern schätzt und das Fehlen von Gesprächen gewohnt ist, wird hier enttäuscht werden. Denn da Le

Das verborgene Gesicht

Originaltitel : La cara oculta Regie: Andrés Baiz Drehbuch: Andrés Baiz, Hatem Khraiche Ruiz-Zorrilla Score: Federico Jusid Darsteller : Quim Gutierrez, Martina Garcia, Clara Lago Wertung: 80 % - Thriller-Kammerspiel über Eifersucht, Vergebung und Ohnmacht - Der junge, talentierte Dirigent Adrian lebt in einem schönen, einsamen Haus in der Nähe von Bogota. Von seiner Freundin per Videobotschaft verlassen, nimmt er die junge Kellnerin Fabiana mit heim. Je öfter Fabiana die Tage allein in dem Haus verbringt, desto mehr Eigenartigkeiten fallen ihr dabei auf: Aus den Wasserrohren tönen seltsame Geräusche und das Wasser in ihrer Badewanne schlägt eigenartige Wellen. Obendrein findet sie noch einen Schlüssel, der nirgendwo hinzupassen scheint. Erst durch Rückblicke entwirrt sich die Handlung, bei der klar wird, dass Belén, Adrians Ex-Freundin, nicht so weit weg ist, wie sie scheint... Bei Das verborgene Gesicht handelt es sich um einen jener Filme, die am mei

Warm Bodies

Originaltitel : Warm Bodies Regie: Jonathan Levine Drehbuch : Jonathan Levine Score : Marco Beltrami Darsteller: Nicholas Hoult, Teresa Palmer, John Malkovich, Dave Franco, Rob Corddy Wertung: 72 % - Vielleicht der erste knuffige Zombiefilm, den die Welt je sah - Die Welt nach der Zombieapokalypse: Was passiert ist, weiß keiner mehr, erst recht nicht R, einer der Zombies. Er lebt ein beschauliches Leben in einem verlassenen Flugzeug, wo er alte Schallplatten hört und jede Menge Tand sammelt. Als er zusammen mit ein paar Freunden auf Nahrungssuche geht, verliebt er sich vom Fleck weg in die junge überlebende Julie, was noch dadurch intensiviert wird, dass er das Hirn ihres Exfreunds frisst und so seine Erinnerungen an sie in sich aufnimmt. Durch die Liebe scheint er fast wieder ein Mensch zu werden... Übernatürliche Wesen haben im Kino derzeit Hochkonjunktur, egal ob Vampire, Hexen, Zauberer oder eben Zombies. Nach den bisher stets ernsten und grusel

Kurzfilm: Der Tod ist ab 18

Originaltitel: Der Tod ist ab 18 Regie: David-Simon Alois Groß Drehbuch: David-Simon Alois Groß Score: Max Popp Darsteller: Jan Thul, Francesco Cottone Wertung: 84 % -   Melancholisch-schöner Kurzfilm, der manchmal ein wenig zu tief graben will – In diesem Beitrag möchte ich das Werk eines jungen, angehenden und befreundeten Filmemachers besprechen. Nicht nur, um diesen Film auch anderen Menschen zugänglich zu machen, sondern auch, weil er es Wert ist, gesehen und besprochen zu werden. In dem knapp 8-minütigen Kurzfilm werden Themen wie Unangepasstheit, Neugier, Kindheit und Erwachsen-Werden, Alltagstrott und Anderssein behandelt, ohne eine dramaturgisch in sich geschlossene Handlung wiederzugeben. Stattdessen liegt das Augenmerk deutlich auf dem Transport von Emotionen, die dem Zuschauer durch ein Zusammenspiel von Kamera und Ton vermittelt werden sollen. Und dieses Zusammenspiel ist es auch, was die große Stärke des kleinen Films ausmacht. Aufgr

Lincoln

Originaltitel : Lincoln Regie: Steven Spielberg Drehbuch: Tony Kushner Score: John Williams Darsteller: Daniel Day-Lewis, Joseph Gordon-Levitt, Sally Field, Tommy Lee Jones Wertung : 80 % -    Detailgetreue Mischung aus Portrait und Historiendrama, dem es gelegentlich an Spannung fehlt – Ende 1864 steht der amerikanische Bürgerkrieg kurz vor seinem Ende. Abraham Lincoln ist als Präsident wiedergewählt worden und nichts liegt ihm so sehr am Herzen wie die Einführung eines 13. Zusatzartikels in die Verfassung – die Abschaffung der Sklaverei. Ironischerweise scheint es, als wäre dieser Zusatzartikel leichter durchführbar, wenn der Krieg weiter andauerte. Lincoln und seine Berater müssen nun abwägen, was moralisch vertretbar ist. Dass Steven Spielberg nicht nur Dinos durch die Bildschirme hüpfen lassen kann, bewies er bereits mit dem gut recherchierten und feinfühligen Schindlers Liste . Nun nimmt er sich der amerikanischen Geschichte an und erzählt die l