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Justice League

Originaltitel: Justice League Regie: Zack Snyder, Joss Whedon Drehbuch: Joss Whedon, Chris Terrio Score: Danny Elfman Darsteller: Ben Affleck, Ezra Miller, Gal Gadot, Henry Cavill Wertung: 50 % - unnötig heiteres CGI-Gemetzel, das weder an die Stilsicherheit noch die erzählerischen Qualitäten seiner Vorgänger anzuknüpfen weiß - Nachdem Superman gestorben ist, versinkt die Welt in Dunkelheit und Furcht. Perfekte Voraussetzungen für den urzeitlichen Superschurken Steppenwolf, denn seine Armee entstellter Kreaturen wird von Angst angezogen. Und wenn er erst die drei Mutterboxen, die einst auf an die Menschen, Amazonen und Atlanter weitergegeben wurden, zusammenführt, wird er das Ende der Welt entfesseln. Zeit für Batman, ein Team zusammenzustellen, das sich ihm in den Weg stellt: Wonder Woman, The Flash, Cyborg und Aqua Man. Doch sind sie genug? Kann es eine Welt ohne Superman geben? +++ ACHTUNG: DIE KRITIK IST NICHT SPOILER-FREI! +++ Machen wir es kurz:

Blade Runner 2049

Originaltitel: Blade Runner 2049 Regie: Denis Villeneuve Drehbuch: Hampton Fancher, Michael Green Score: Hans Zimmer Darsteller: Ryan Gosling, Harrison Ford, Jared Leto, Sylvia Hoeks, Robin Wright Wertung: 95 % - Keine Kopie, sondern eine selbstbewusste Erweiterung des Blade Runner-Universums, bildgewaltig und überraschend meditativ -  Los Angeles, 2049: Noch immer erledigen Replikanten die Jobs, auf die Menschen keine Lust haben. Alte Modelle der Tyrell Corporation werden allerdings gejagt und „in den Ruhestand versetzt“, stattdessen hat sich der Industrielle Wallace zum scheinbaren Retter der Menschheit aufgeschwungen. Als jedoch der Blade Runner „K“ in seinem Auftrag ein weiteres älteres Modell aufstöbert, deckt er dabei ein riesiges Geheimnis auf, das einmal mehr die Frage nach dem Menschsein und seiner Grenze zu den künstlich erschaffenen Replikanten aufwirft. Blade Runner von Ridley Scott ist echter Kult. Und echten Kult fortzuführen, das ist eine

Westworld

Originaltitel: Westworld Regie (Pilot): Jonathan Nolan Drehbuch (Pilot): Jonathan Nolan Score: Ramin Djawadi Darsteller: Evan Rachel Wood, Ed Harris, Anthony Hopkins, Thandie Newton Wertung: 99 % - Absolut mitreißendes Rätsel um die Natur des Menschlichen, verpackt in Western und Science-Fiction gleichzeitig - Die - nicht allzu weit entfernte - Zukunft: Westworld ist ein Vergnügungspark der ganz besonderen Art. Für viel, viel Geld kann man hier in einer Westernstadt und deren weitläufiger Umgebung ein paar Tage der Welt da draußen entfliehen. Man jagt Verbrecher, verführt schöne Bardamen oder rettet Farmerstöchter aus ihren Nöten. Oder man knallt alle ab, vergewaltigt und mordet, wie es gerade passt. Die Einwohner und Einwohnerinnen des Parks lassen all das mit sich machen. Es sind Androiden, sogenannte Hosts, die des nachts wieder repariert werden. Nachdem ihr Gedächtnis gelöscht wurde, kehren sie in die für sie vorgesehene Storyline zurück und alles geht wied

Abstecher: Hungern für den Oscar

Ja, es mag enttäuschend sein: heute keine Kritik, kein Film, keine Prozent. Stattdessen möchte ich über etwas schreiben, das mich seit mehreren Jahren stört und auch beängstigt, nämlich den neuen Körperwahn der Filmindustrie, insbesondere natürlich der nordamerikanischen. Und ich meine damit zwei auf den ersten Blick recht unterschiedliche Phänomene, die aber letztlich auf das gleiche abzielen, nämlich den Oscar fürs Hungern und die Muckis für… naja, letztlich alles andere.  Fangen wir mit den Muckis an. Ungefähr seit immer bringen sich SchauspielerInnen in Form, wenn es dran geht, einen Film zu drehen. Bis heute bauschen sensationsgeile JournalistInnen mit dem moralischen Kompass einer Erdnuss Fotos aus dem Alltag unserer „Stars“ wahlweise als „Magerwahn“ oder „überflüssige Pfunde“ auf – wenn sie entweder feststellen, dass Menschen, um auf der Leinwand schlank auszusehen, im echten Leben krass dünn sein müssen oder eben andernfalls enttäuscht feststellen, dass nicht jeder Mensch

Wonder Woman

Originaltitel: Wonder Woman Regie: Patty Jenkins Drehbuch: Allen Heinberg Score: Rupert Gregson-Williams Darsteller: Gal Gadot, Chris Pine, Robin Wright, Elena Anaya, David Thewlis Wertung: 94 % - Erfrischender Blick auf das Superhelden-Genre, vielschichtig und kurzweilig -  Die Amazone Diana lebt auf einer geheimnisvollen, nur von Frauen bevölkerten Insel, abgeschnitten von allen anderen. Als der Spion Steve Trevor an ihren Strand gespült wird, erfährt sie das erste Mal von der übrigen Welt und dem darin tobenden Krieg, der alles zu vernichten droht. Also beschließt sie, ihn zu begleiten und gegen Ares, den Gott des Krieges, den sie in General Ludendorff zu erkennen glaubt, zu kämpfen. Aber: Kann eine Frau allein es schaffen, den Ersten Weltkrieg zu beenden?  Dies nur mal gleich vorweg: Wonder Woman ist definitiv einer der besten Superhelden-Filme, die bislang gedreht wurden. Denn Patty Jenkins gelingt nicht nur der erfolgreichste Kinostart mit einem von

King Arthur: Legend of the Sword

Originaltitel: Regie: Guy Richie  Drehbuch: Joby Harold Score: Daniel Pemberton Darsteller: Charlie Hunnam, Jude Law, Ástrid Bergès-Frisbey Wertung: 80 % - Rasantes Fantasy-Epos in reiner Richie-Marnier, das mit stimmigen Effekten und mitreißendem Score punktet, aber auch einige Fragen aufwirft -  Britannien im frühen Hochmittelalter: Der junge Arthur wächst im Schutze eines Bordells zum Mann heran, ohne zu ahnen, dass er der rechtmäßige König Englands ist. Während er sich schlagfertig durch die Gassen Londinums arbeitet, wartet bereits das sagenumwobene Schwert Exkalibur darauf, von ihm aus dem Stein gezogen zu werden. Denn nur, wer das Schwert zu ziehen vermag, kann der Schreckensherrschaft von Vortigen, Arthurs Onkel, ein Ende setzen. Der Rest ist Legende… Wenn Guy Richie sich eines Stoffes annimmt, hinterlässt er seine Handschrift darauf. Und das auch gern eher mit der Faust als mit Feingefühl. Ähnlich erging es schon Sherlock Holmes , der durch Richie

Guardians of the Galaxy: Volume 2

Originaltitel: Guardians of the Galaxy: Volume 2 Regie: James Gunn Drehbuch: Score: Darsteller: Chris Pratt, Zoe Zaldana, Kurt Russel Bewertung: 65 % - Knallbuntes Spektakel ohne Rhythmus und Fantasie - +++ DIESE KRITIK IST NICHT SPOILER-FREI!+++ Peter Quill alias Star Lord reist zusammen mit den übrigen Guardians of the Galaxy durch den Weltraum, um einen Auftrag zu erfüllen. Als dieser schief geht und die Truppe von einem mysteriösen Mann gerettet wird, der sich als Peters Vater herausstellt, trennen sich die Guardians auf. Während Peter mehr über seine Vergangenheit erfährt, lernt der Zuschauer mehr über Nebula, Yondu und Drax den Zerstörer. Doch ist wirklich alles so, wie es scheint? Die Guardians sind zurück! Wieder einmal explodieren die Farben nur so auf der Leinwand, wieder einmal gibt es viel zu lachen. Aber wo ist der erzählerische Rhythmus des ersten Teils geblieben? Wo sein Sinn für die emotionale Tiefe der Figuren? Und wieso haben alle N

Ghost In The Shell

Originaltitel: Ghost In The Shell Regie: Rupert Sanders Drehbuch: William Wheeler, Jamie Moss Score: Lorne Balfe, Clint Mansell Darsteller: Scarlett Johannson, Juliette Binoche, Pilou Asbaek Wertung: 80 % - Optisch überragendes, auf Ebene des Drehbuchs aber leider schwächelndes Remake - Die Zukunft: Dem Robotik-Konzern Hanka gelingt es, das Gehirn der ertrunkenen Mira Kilian in einen vollständigen Cyborg-Körper, eine Shell, zu verpflanzen. Fortan ist sie als Major der Sondereinheit „Sektion 9“ unterwegs, um Cyber-Verbrechen und Terrorismus zu bekämpfen. Ihr neuestes Ziel: ein Hacker, der die allseits „verbesserten“ Menschen angreift und zu seinen Zwecken missbraucht. Doch was steckt wirklich dahinter? Rupert Sanders verbeugt sich mit nahezu fanatischem Sinn fürs Detail vor Masamune Shiros großem Cyber-Punk von 1995. Während das vollständige Quellenmaterial einen Manga, zwei Anime-Filme und zwei Anime-Serien umfasst, ist es vor allem der erste und gleichna