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The Devil All The Time

Originaltitel : The Devil All The Time Regie: António Campos Drehbuch: António und Paulo Campos Score: Danny Bensi, Saunder Juriaans Darstellende: Tom Holland, Bill Skarsgard, Robert Pattinson, Mia Wasikowska, Sebastian Stan Wertung: 90 % - intensive, aber hoffnungslose Reise in das wahnhaft-religiöse Amerika der Zwischenkriegszeit - Nordamerika nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Erzählt werden die Geschichten eines vom Krieg schwer traumatisierten Soldaten, eines wahrhaft gläubigen Predigers, eines weniger gläubigen Predigers, eines Serienkiller-Pärchens und zweier Teenager, die versuchen, in dem Dickicht religiösen Wahns irgendwie über die Runden zu kommen… Ein wahrhaft schauderhaftes Bild zeichnet António Campos da vom Amerika zwischen den Kriegen. Es ist ein hoffnungsloses Bild, das direkt auf der schmalen Grenze zwischen Glaube und Wahnsinn gezeichnet wird. Weniger interessierten sich Campos und Autor der Buchvorlage Donald Ray Pollock jedoch für den Verlauf d

Tenet

  Originaltitel: Tenet Regie: Christopher Nolan Drehbuch: Christopher Nolan Score: Ludwig Göransson Darstellende: John David Washington, Elizabeth Debicki, Kenneth Branagh, Robert Pattinson Wertung: 85 % –   Wenn da s Wörtchen wenn nicht wär… – Ein CIA-Agent erlebt in einem Geheim-Projekt, wie Dinge und sogar Menschen in der Zeit rückwärts agieren können: sie invertieren. Doch die Technologie stammt aus der Zukunft und wird nur zu einem einzigen Zweck genutzt: die Vergangenheit auszulöschen. Kann ein Team aus Geheimagenten das Ende der Welt aufhalten, bevor es beginnt? Da ist er also, der neue Nolan-Film. Nach langer Corona-bedingter Durststrecke ist es ausgerechnet der Hochglanz-Actioner dieses Hollywood-Wunderkinds, an dem wir uns wieder im dunklen Kinosaal erfreuen dürfen. Aber funktioniert das? Kann Nolan an die Stringenz und Eleganz von Inception anknüpfen, an die theoretischen Höhenflüge von Interstellar oder die bedrückende Konsequenz von Memento ? Nun, er kan

Der Leuchtturm

Originaltitel: The Lighthouse Regie: Robert Eggers Drehbuch: Robert Eggers, Max Eggers Score: Mark Korven Darstellende: Willem Defoe, Robert Pattinson, Valeriia Karaman Wertung: 81 % - Beklemmender Fiebertraum ohne den doppelten Boden, den er gerne hätte -  Tom Wake und Ephraim Winslow werden als Leuchtturmwärter und Gehilfe auf einen sturmumtosten Felsen gebracht, um dort das Leuchtfeuer zu hüten. Während der alte und kauzige Wake das Licht für sich allein beansprucht, muss der junge Winslow die Drecksarbeit verrichten. Beide kämpfen vergeblich gegen die Einsamkeit und den Wahnsinn, der langsam von ihnen Besitz ergreift. Tja, was also anfangen mit diesem visuell berauschenden, wunderschön fotografierten neuen Machwerk von Eggers? Das fast quadratische, historische Format? Klaustrophobisch. Der Ton? Nervenaufreibend. Die Darsteller? Grandios. Trotzdem reicht Der Leuchtturm bei Weitem nicht an die Brillanz und Hintergründigkeit von Eggers’ Erstlingswerk,

Hellblade: Senua's Sacrifice

Director: Tameem Antoniades Studio: Ninja Theory Score: Andy LaPlegua, David Garcia Diaz Darstellerin: Melina Jürgens Wertung: 100 % – kein flockiger Zeitvertreib, sondern eine immersive Reise in den Abgrund nordischer Mythologie und verletzter menschlicher Seele. Grandios! – Das Dorf der Piktin Senua wird im 8. Jahrhundert von Wikingern angegriffen und zerstört. Senua, die aufgrund ihrer psychischen Störungen in die Wildnis geflüchtet war und erst nach dem Angriff zurückkehrt, muss entdecken, dass alle BewohnerInnen ihrer Heimat getötet wurden – allen voran ihr geliebter Dillion, den die Nordmänner ihren Göttern geopfert haben. Sie nimmt seinen Kopf an sich und reist allein nach Helheim, die Totenwelt der nordischen Mythologie, um mit dessen Herrscherin Hela um Dillions Seele zu verhandeln. Obwohl ganz auf sich gestellt, ist sie doch nie allein, denn in ihrem Kopf reden zahlreiche Stimmen auf sie ein, während ihre Wahrnehmung ihr immer wieder Streiche spielt.

His Dark Materials

Regie: mehrere Drehbuch: Jack Thorne Score: Lorne Balfe Darstellende: Dafne Keen, James McAvoy, Ruth Wilson, Lin-Manuel Miranda Wertung: 85 % – respektvolle, sehr erwachsene Adaption von Pullmans Meisterwerk – In einer Welt, in der die Seelen der Menschen die Gestalt von Tieren annehmen, lebt die junge Lyra Belacqua am Jordan College und will eigentlich nur mit ihrem Freund Roger, dem Küchenjungen, Spaß haben. Doch sie wird Zeugin eines eigenartigen Mordversuchs und schon bald in ein Abenteuer verstrickt, in dem gepanzerte Bären, Hexen und fremde Welten eine wichtige Rolle spielen… ***** Achtung: Diese Kritik ist NICHT spoiler-frei! ***** 2007 versuchte sich New Line Cinema bereits schon einmal daran, Phillip Pullmans fulminante Jugendbuch-Reihe zu verfilmen. Auch damals gab es ein angemessen großes Budget, eine überzeugende junge Darstellerin und einen hochkarätigen Cast für die beiden zentralen erwachsenen Hauptrollen. Daniel Craig verkörperte damals